Begleitung bei Trauer in der Gemeinschaft
Wenn mehrere Familienmitglieder zusammen trauern:Für gewöhnlich ist es der Fall, dass die/der Tote eine große Familie hinterläßt: Geschwister, Eltern, Kinder, Ehepartner...usw.
Sie alle trauern um den EINEN Verstorbenen. Aber nicht alle trauern gleich. So einzigartig wie der Mensch selber, verarbeitet er die Trauer. Und so unlogisch wie es sein mag, kann es auch einmal zum Streit kommen. Da kommen viele Sachen zusammen. Der Glaube des Einzelnen. Der Eine meint, dass nach dem Tod entgültig schluss ist, der Andere aber glaubt an ein Wiedersehen... Einer wiederum macht sich Vorwürfe, der Nächste hatte mit dem Verstorbenen eine tolle Zeit verbracht, und sich mit ihm immer gut verstanden. Wie die Familie darauf reagiert hängt auch von dem Abschiedsbrief ab, wenn es Diesen geben sollte. Einige werden positiv angesprochen, Andere werden erst gar nicht groß erwähnt. Der Eine möchte eine große Trauerfeier, der Andere nicht. Usw..., usw...Ihr könnt die Trauerfeier im Sinne des Verstorbenen ausrichten zum Beispiel .Vorausgesetzt Dieser hat sich jemals dazu geäußert. Sonst ist eher eine kleine Feier von Vorteil. Eine zu große Feier wäre zu anstrengend, und davon kommt der Verstorbene auch nicht wieder hier zurück. Ihr könntet eine Feier ein Jahr später nachholen. Dann, wenn etwas Ruhe eingekehrt ist.
Auch solltet ihr mit der Trauer offen umgehen, und die Familienmitgieder sollten sich täglich austauschen, über Gefühle, wie der Ein- oder der Andere die Trauer verarbeitet. Und auch über die Bedürfnisse sprechen. Denn jeder tickt in dieser Phase nun einmal anders. So kann man ein besseres Verständnis zu einander aufbauen. Denn viele gehen davon aus, dass alle in der Familie gleich ticken und fühlen. Was ganz und gar nicht der Fall ist. Besser ist es, sich jeden Tag mitzuteilen wie es einem geht, und auch die Anderen fragen, was sie fühlen. Und das gegenseitige Verständnis. Zu sagen "Was ich kann, das kannst du auch".. gehört hier nicht her. Oder "Du musst jetzt aber.. dies und das machen...., ich hatte das auch gemacht, dann ging es mir besser"...solltet ihr nicht anwenden. Austausch ist wichtig! Ihr könnt auch ruhig sagen, was einem gut getan hat, sollte es aber nicht auf andere projezieren.
Bevor ein Streit entfacht, solltet ihr euch fragen, ob dieser im Interesse des Verstorbenen ist?... Ganz sicher nicht. Denn gerade beim Suizid sind Schuldzuweisungen sehr häufig. Es gibt keine Schuld, niemand ist Schuld, wie in einem meiner Seiten hier schon erwähnt, ist es eine freie Entscheidung. Auch gibt es kein "Wenn und Hätte oder Aber". Die Vergangenheit holt uns nicht mehr ein... Wir müssen die Gegenwart akzeptieren, und in die Zukunft blicken. So hart es ist... Ich weis, es ist nicht einfach. Aber im Interesse des Verstorbenen.
Haltet euch tapfer...möge Gott euch mit Trost segnen...
Simone